Tag der Bibliotheken
23. Oktober 2020WIR SAGEN DANKE!
5. Dezember 2020Die schrecklichen Taten in Frankreich und Österreich machen uns fassungslos. Wir verurteilen alle Taten, die gegen die Menschlichkeit ausgerichtet sind, aufs Schärfste.
Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Opfern und ihren Angehörigen.
Aus der Spaltung schöpfen Extremisten ihre Kraft, dem möchten wir entschieden dagegenhalten und unsere Projekte für Zusammenhalt und Solidarität fortsetzen.
Schulen, Kirchen, Synagogen und Moscheen sind wichtige Orte, um das Friedliche in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Angriffe auf Unschuldige und auf diese Orte, sowie den Missbrauch dieser besonderen Orte dürfen wir nicht zulassen und deshalb müssen wir alles erdenkliche tun, um diesen Menschenfeindlichkeiten ein Ende zu bieten.
Der muslimische Gelehrte Fethullah Gülen äußert sich wie folgt zu dieser Thematik:
„Erst vor Kurzem erfuhr ich von dem brutalen Mord an Samuel Paty in einem Stadtteil von Paris und war zutiefst schockiert. Nun erschreckte mich erneut die Nachricht, dass in einer anderen französischen Stadt drei Menschen während eines Gottesdienstes in einer Kirche durch eine Messerattacke brutal ermordet wurden. Meine Trauer wurde umso schmerzlicher, als ich erfuhr, dass beide Täter sich auf den Islam berufen und religiöse Parolen gebrüllt hatten.
Muslime glauben an und respektieren alle Propheten, die seit dem ehrwürdigen Adam gesandt wurden (Friede und Segen seien mit ihnen allen). Insofern ist es verständlich, dass sie denselben Respekt für den ehrwürdigen Muhammed (Friede und Segen seien mit ihm) auch von anderen erwarten und dass sie über respektlose Äußerungen und Darstellungen verärgert sind. Ihren Unmut können sie jedoch auf vielerlei Weise im Sinne von Menschlichkeit, Diplomatie und Recht zum Ausdruck zu bringen.
Unabhängig von seinem Glauben ist jeder Mensch ein ehrwürdiges Wesen; menschliches Leben ist heilig. Das Leben eines Menschen derart geringzuschätzen, ist weder mit Menschlichkeit noch mit dem Islam in Einklang zu bringen!
Das Leben unseres ehrwürdigen Propheten selbst ist geprägt von Sanftmut, Vergebung und Barmherzigkeit. Er begegnete Anfeindungen stets mit Großmut und Toleranz und ließ keinen Platz für Feindseligkeiten in seinem Leben. Deswegen sind Gewalttaten und Brutalitäten, wie wir sie in den letzten Wochen in Frankreich erlebt haben, unmöglich und in keiner Weise mit dem Islam zu vereinbaren.
Solche Gräueltaten, die im Namen des Propheten begangen werden, sind deutlicher Ausdruck davon, dass die Täter keinerlei Verständnis der Botschaft des Propheten haben, die mit ihrer Barmherzigkeit und Güte die gesamte Menschheit umfasst. Im Gegenteil: Solch eine Tat ist eine ungeheuerliche Respektlosigkeit gegenüber dem spirituellen Erbe des Propheten.
Anlässlich dieser schmerzlichen Taten verurteile ich erneut und ohne Einschränkung jegliche Art von Terror und Gewalt.“
In diesen Krisenzeiten ist es wichtiger denn je, Maßnahmen zu fördern die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und das Gute im Menschen zum Vorschein bringen. In diesem Sinne appellieren wir an alle in dieser schweren Zeit Solidarität zu zeigen. Beten und wünschen wir uns, dass diese dunklen Tage bald ein Ende finden.