In der Aula des Schulzentrums Buchheim fand die Buchvorstellung von Prof. Ori Z Soltes’ Werk „Zwischen Gedanke und Tat: Eine intellektuelle Biografie über Fethullah Gülen“ statt. An der Veranstaltung, an der rund 300 Personen teilnahmen, hielt Rabbiner Dr. Yakov Nagen die Keynote-Rede. Vor Beginn des Programms wurde interessierten Teilnehmenden eine Führung durch die Schule angeboten.
Vor dem Programm unternahmen Rabbiner Dr. Yakov Nagen und Prof. Ori Z Soltes, gemeinsam mit zwei Hizmet-Engagierten, eine Besichtigungstour durch Köln. Dabei besuchten sie auch den berühmten Kölner Dom. Dass jüdische und muslimische Vertreter gemeinsam eine katholische Kirche besuchten, verdeutlichte einmal mehr, dass Religionen nicht trennen, sondern verbinden können, und zeigte die wahre Bedeutung von Dialog auf.
Das Hauptthema der Veranstaltung bildete das Buch von Prof. Ori Z Soltes, Lehrprofessor an der Georgetown University in Washington D.C., mit dem Titel „Zwischen Gedanke und Tat: Eine intellektuelle Biografie von Fethullah Gülen“. Das Werk beleuchtet Gülens Leben, seine spirituelle Tiefe und das globale Friedens- und Bildungsmodell der Hizmet-Bewegung. Soltes erklärte, dass er für dieses Buch ein Jahr lang intensiv Gülens Lehren studiert und rund 70 Interviews geführt habe.
Soltes berichtete zudem von den Schulen der Hizmet-Bewegung, die er weltweit besucht habe. Diese Schulen seien praktische Umsetzungen von Gülens Vision. Ein Beispiel aus Australien illustrierte er besonders eindrucksvoll: Dort sammeln Schülerinnen und Schüler durch den Verkauf von Bio-Produkten Geld, um Brunnen in Afrika zu bauen.
Abschließend bezeichnete Soltes Gülens Lehren als einen moralischen Führungsansatz für die moderne Welt: „Gülens Prinzipien von Geduld, Liebe und Dialog bilden ein starkes Fundament, um Gesellschaften zu vereinen.“
Rabbiner Dr. Yakov Nagen, der Keynote-Speaker der Veranstaltung, äußerte zu Beginn seines Vortrags seine Trauer über Gülens Tod. An die Mitglieder und Freunde der Hizmet-Bewegung gerichtet, betonte er den Wert von Gülens Führungsrolle und humanistischem Vermächtnis für die gesamte Menschheit.
Zum Abschluss hob Nagen hervor, dass die Hizmet-Bewegung die Werte von Gastfreundschaft, Demut, Hoffnung, Heilung, Herz und Menschlichkeit verkörpert. Er zog einen Vergleich zur jüdischen Chabad-Bewegung, deren Botschaften auch nach dem Tod ihres Gründers weiterleben. Ähnlich werde Gülens Vermächtnis fortbestehen.
Die englischsprachigen Vorträge wurden simultan ins Deutsche übersetzt. Auch die Übersetzerin zeigte sich tief beeindruckt von der Veranstaltung. Sie betonte, dass sie zuvor ein eingeschränktes Bild der Hizmet-Bewegung hatte, nun jedoch deren wahre Botschaft von Liebe und Frieden erfahren habe. Sie sagte: „Heute habe ich gesehen, wie schön der Islam sein kann und welche Botschaft von Liebe und Frieden er der Menschheit bringt. Diese Botschaft sollte noch mehr Menschen erreichen.“
Prof. Soltes und Dr. Nagen übermittelten in ihren Reden hoffnungsvolle Botschaften für die Zukunft der Hizmet-Bewegung. Die Veranstaltung verdeutlichte erneut die Werte von Menschlichkeit und interreligiösem Dialog. Besonders in Erinnerung bleibt der gemeinsame Besuch des Kölner Doms durch zwei jüdische und zwei muslimische Vertreter, der ein lebendiges Beispiel für die Vision der Hizmet-Bewegung darstellt: ein Engagement für Frieden und Dialog in einer vereinten Zukunft.